In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf eine interessante Strategie, die als Valuebetting bekannt ist. Sie ist komplizierter als Surebetting und birgt ein höheres Risiko, bietet jedoch auch bestimmte Vorteile.
Werfen wir einen Blick in die „Küche“ der Buchmacher.
Stellen Sie sich eine Münze vor – eine gewöhnliche Münze mit zwei Seiten: Kopf und Zahl. Angenommen, jemand wettet, dass er die Oberseite der geworfenen Münze erraten kann. Es ist offensichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Münze auf einer ihrer Seiten landet, 50/50 beträgt. Es wäre also fair, die Quoten auf 2 für Kopf und 2 für Zahl festzulegen. Das bedeutet, dass, wenn zwei Spieler wetten und jeweils einen Euro auf unterschiedliche Ergebnisse setzen, der Gewinner 2 Euro erhält und der Verlierer nichts bekommt.
Allerdings machen Buchmacher das nie. Im besten Fall setzt ein Buchmacher die Quoten auf 1.9 für Kopf und 1.9 für Zahl. Wenn unsere Spieler ihre Wetten über einen Buchmacher platzieren und jeweils 1 Euro setzen, erhält der Gewinner nur 1,90 €, da 0,10 € als Provision an den Buchmacher gehen. Dies wird als Marge bezeichnet. So verdienen Buchmacher ihr Geld.
In einer idealen Welt und in einer Situation, in der ein Buchmacher den gesamten Wetteinsatz als Gewinn auszahlt, sollten sich die Quoten eines Ereignisses wie folgt verhalten:
1/K1 + 1/K2 + … + 1/Kn = 1
Hierbei sind K1, K2, … Kn die Quoten für jeden der n gegensätzlichen Ergebnisse eines Ereignisses – zum Beispiel Wetten 1, X, 2. Jede Quote muss gleich 1 geteilt durch die Wahrscheinlichkeit des entsprechenden Ergebnisses sein.
Wenn wir jedoch eine reale Quotenlinie eines beliebigen Buchmachers nehmen und die Summe der Wahrscheinlichkeiten berechnen, wird diese nicht gleich 1 sein. Schauen wir uns ein Beispiel an, etwa die Quoten von Bwin für das Spiel Inter Mailand – Porto.
1/1.88 + 1/3.75 + 1/3.90 = 1.054 ( > 1 !!! )
(1.054 - 1) * 100% = 5.4% Marge
Daher setzen Buchmacher ihre Quoten immer so, dass sie einen Vorteil gegenüber den Spielern haben. Sie senken die Quoten, um ihre Einnahmen zu berücksichtigen. Die Wahrscheinlichkeit liegt auf der Seite des Buchmachers. Deshalb verliert die Mehrheit (etwa 98 %) der gewöhnlichen Spieler, die „auf Glück“ wetten, langfristig ihr gesamtes Kapital.
Wie aus der Beschreibung der Marge hervorgeht, versucht jeder Buchmacher, die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ergebnisses abzuschätzen und die Quoten entsprechend niedrig anzusetzen. Es kommt jedoch vor, dass Buchmacher Fehler machen und stattdessen hohe Quoten ansetzen.
Gehen wir zurück zu unserem Münzwurf-Beispiel: Angenommen, ein Buchmacher entscheidet, dass die Wahrscheinlichkeit für Kopf höher ist, und setzt die Quoten auf 2.1 für Kopf und 1.75 für Zahl. Offensichtlich liegt der Buchmacher falsch. Wenn ein Spieler weiß, dass die Wahrscheinlichkeit für beide Ergebnisse genau 50 % beträgt, ist es für ihn viel vorteilhafter, auf Kopf zu wetten.
Wenn der Spieler 100 Wetten dieser Art platziert und jedes Mal 1 Euro setzt, wird er mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % gewinnen. Der Spieler gewinnt somit: 100 х 50% х 2.1 = 105 Euro. Mit einer ausreichend großen Anzahl von Valuebets erzielt der Spieler einen Gewinn von 5 %. Da in diesem Fall das Gesetz der Wahrscheinlichkeit auf der Seite des Spielers steht, wird sein Kapital langfristig wachsen.
Um diese Idee zu veranschaulichen, verwenden wir ein weiteres Beispiel, diesmal mit einem Würfel. Es ist offensichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Zahl geworfen wird, 1 zu 6 beträgt. Zwei Spieler vereinbaren die folgenden Regeln: Der erste Spieler denkt sich eine Zahl aus und wirft den Würfel. Wenn er gewinnt, erhält er 5 Euro vom anderen Spieler. Wenn er verliert, gibt er 1 Euro ab. Es ist klar, dass der erste Spieler sehr schnell alles verlieren wird (außer ein Loch in der Tasche). Ändern wir nun die Regeln: Wenn der erste Spieler die Zahl errät, erhält er 7 Euro. Wenn er sie nicht errät, gibt er 1 Euro ab. Jetzt wird der erste Spieler den zweiten Spieler in kürzester Zeit bankrott machen.
Eine Valuebet ist eine Wette, die folgende Ungleichung erfüllt:
K * P > 1
wobei K die Quote und P die tatsächliche Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses ist.
Um Valuebets zu finden, müssen Sie zunächst die tatsächliche Wahrscheinlichkeit der Ergebnisse eines Ereignisses bewerten können. Sobald Sie die realen Wahrscheinlichkeiten kennen, müssen Sie Quoten finden, die die Ungleichung K × P > 1 erfüllen.
Es ist äußerst schwierig, die tatsächliche Wahrscheinlichkeit von Ergebnissen bei Ereignissen wie einem Fußballspiel zu bestimmen. Buchmacher beschäftigen ganze Abteilungen professioneller Analysten, um Spielergebnisse vorherzusagen.
Es gibt zwei Hauptmethoden zur Vorhersage von Ergebnissen:
Die erste Methode wird häufig von Buchmachern verwendet. Sie versuchen, alle verfügbaren Daten zu nutzen, um die Gewinnchancen eines bestimmten Teams zu bewerten. Es gibt auch professionelle Wettende, die die Teams sehr gut kennen und Ergebnisse genauso genau vorhersagen können wie die Buchmacher. Die analytische Methode erfordert jedoch ein umfangreiches Fachwissen und kann kaum automatisiert werden.
Die zweite Methode basiert auf Statistiken. Wenn Sie die Quoten einer großen Anzahl von Buchmachern haben, können Sie für jede Quote die Marge des Buchmachers berechnen. Anschließend können Sie die Marge verwenden, um zu bestimmen, wie der Buchmacher die Wahrscheinlichkeit eingeschätzt hat. Schließlich berechnen Sie den Durchschnittswert – dies wird die genaueste Vorhersage sein, da sie auf der Arbeit vieler Analysten basiert. Diese Methode mag für einige weniger genau erscheinen, hat jedoch den Vorteil, dass sie leicht automatisiert werden kann.
Unser Service verwendet den statistischen Ansatz, um Valuebets zu finden.
Eine Surebet eines Buchmachers hat immer eine interessante Eigenschaft. Wenn Sie annehmen, dass alle Wetten einer bestimmten Surebet zu einem einzigen Buchmacher gehören und die Marge berechnen, erhalten Sie eine negative Zahl. Überprüfen wir eine der Surebets.
1/2 + 1/3.75 + 1/5 = 0.9667 ( < 1 )
Die Marge beträgt: (0.9667 - 1) * 100% = -3.33%
Das bedeutet, dass mindestens eine der Wetten in der Surebet überschätzt ist. Das heißt, unter allen Wetten einer Surebet mit positivem Gewinn gibt es mindestens eine Valuebet (es können jedoch auch mehrere sein). Grundsätzlich hat diese überschätzte Wette höchstwahrscheinlich die Surebet ausgelöst, während alle anderen Wetten der Surebet nur zur Absicherung dieser einen Wette dienen.
Wenn Sie also eine Liste gefundener Surebets für dasselbe Ereignis haben, können Sie versuchen, herauszufinden, welche Wette sie verursacht hat. Zum Beispiel: Wenn alle Surebets für dasselbe Ereignis eine Wette auf den Sieg des ersten Teams durch denselben Buchmacher enthalten, ist es offensichtlich, dass genau diese Wette überschätzt ist.
Im Gegensatz zu Surebets haben Valuebets sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Vorteile
Weniger Wetten. Beim Einsatz von Surebets müssen Sie Wetten auf alle möglichen Ausgänge einer Surebet platzieren. Wenn Sie eine davon nicht platzieren können, riskieren Sie, alle anderen Wetten zu verlieren. Beim Spielen mit Valuebets müssen Sie pro Valuebet nur eine einzige Wette platzieren, wodurch das Risiko minimiert wird, dass andere Wetten nicht platziert werden können.
Weniger Konten bei Buchmachern. Um mit Surebets zu spielen, benötigen Sie mindestens zwei oder drei Konten bei verschiedenen Buchmachern (je mehr, desto besser). Beim Spielen mit Valuebets benötigen Sie lediglich ein einziges Konto.
Natürlicheres Verhalten des Spielers. Beim Surebetting ist der Spieler gezwungen, strikt dem Rechner zu folgen und abhängige Wetten zu platzieren. Ein Buchmacher könnte es verdächtig finden, wenn ein Spieler immer Wetten wie 5,43 € auf ein Gesamt-Torverhältnis von 13,5 in Spielen wie Honduras – Guadeloupe platziert. Beim Valuebetting können Sie jeden Betrag setzen, der nicht Ihrer gewählten Strategie widerspricht. Das erweckt weniger Verdacht.
Theoretisch ist das Valuebetting profitabler als das Surebetting. Jede Surebet enthält auch eine überschätzte Wette und zusätzliche Absicherungswetten. Surebetter platzieren Wetten auf alle davon, nicht nur auf die profitable. Der Spieler kauft sozusagen eine Versicherung gegen Verluste, zahlt dafür jedoch hohe Kosten. Wenn überschätzte Wetten effizient gefunden und genutzt werden, verdient der Spieler im Durchschnitt mehr Geld, da die Buchmacher-Marge nicht bezahlt wird.
Nachteile
